Historischer Abriß SV Sternburg Lützschena/Stahmeln e.V

• Bereits 1900 wird der Arbeiter-Turnverein „Frisch-frei-stark-frei“ ins Leben gerufen.
Er besteht aus Radfahrverein und Turnabteilung. Im gleichen Jahr wird das Elektrizitätswerk an der Elster in Betrieb genommen und versorgt die Brauerei und den Ort Lützschena mit Strom.

• Der Radfahrverein spaltete sich später ab und gab sich den Namen: Radfahrverein „Solidarität“ Lützschena und Umgebung. Parallel dazu gründete sich der Wanderverein „Falke“.

• 1920 gab es ein sportliches Großereignis. Dies war der Großstaffellauf Lützschena-Leipzig mit Ziel Karl-Tauchnitz-Straße, bei dem die Straßenränder voll von begeisterten Zuschauern waren.

• Der SV Quasnitz-Lützschena ist hervorgegangen aus der Jugendgruppe des Bürgerbundes Quasnitz-Lützschena (Gründung unbekannt) und wurde am 9. Juli 1925 von ca. 25 Mitgliedern gegründet.
Die Jugend wollte durchaus Sport treiben, das ihr bisher unter den obwaltenden Verhältnissen beim Bürgerbund nicht möglich war. Die schwierigste Frage war natürlich die Platzfrage. Dank des Entgegenkommens des Vorstandes des Bürgerbundes, speziell des Herrn Gutsbesitzer Ulrich Weniger, Quasnitz, wurde dem noch jungen Verein ein Stück des Exerzierplatzes hinter dem Bahnhof Lützschena zum Spielen überlassen, wozu die beiden Lindenthaler Anlieger und der Chef der Reichswehr , Herr Oberst Crantz, die Erlaubnis erteilten.
Aber die mühsame Arbeit der Sportkameraden wurde bald zu nichte gemacht, denn die Rowdies vom Arbeiter-Sportverein, vornehmlich Kommunisten, versuchten die Tore zu zertrümmern, so dass neue Ausgaben entstanden. Der Platz war vorzüglich zum Fußballspielen geeignet, da Sandboden, aber zu weit vom Ort (25 Minuten zu Fuß) und vom Umkleidelokal Gasthof Lützschena abgelegen , und so beschloß man, sich nach einem anderen geeigneten und näheren Platz umzusehen.
Der Sache nahm sich ganz besonders das passive Mitglied des Vereins, Herr Kaufmann Richard Nebel an, der durch seine Beziehungen zum Majoratsherren von Lützschena, Herrn Baron Harry Speck von Sternburg, durch lange Verhandlungen einen neuen Platz mit Pachtvertrag auf 10 Jahre dem Verein bescheren konnte, und zwar im Zentrum von Lützschena , hinter der Gastwirtschaft zur Börse.
Dieser neue Platz wurde fertig und am 24. Oktober 1926 eingeweiht.
Die Mitgliederzahl erhöhte sich ständig auf weit über 150 Sportsfreunde, darunter aktive und passive prominente Persönlichkeiten.
Dem Baron von Sternburg gebührt größter Dank für sein Entgegenkommen und für seine Erkenntnis und Einsicht, dass die Jugend nichts besseres tun kann, als Sport zu treiben.
Der 1. Vorsitzende des Vereins war Willy Meißner. Der Verein brachte es auf 4 Fußballmannschaften, eine Leichtathletik und eine Gymnastikgruppe unter Leitung des Polizeisportlehrers Erhard Zimmermann jeden Mittwoch im Gasthofsaal Lützschena.
Das Klublokal war in der Börse untergebracht (früher war in der Börse eine Gastwirtschaft).
Eine weltweite Besonderheit hat bis heute der Fußballplatz. Er verfügt über ein Nord-Süd-Gefälle, welches manchmal zum Heimvorteil führt.

• Nach dem Krieg wurde der Verein in BSG Empor Lützschena unter Schirmherrschaft der Sternburg Brauerei unbenannt.

• Vor einigen Jahren vereinigten sich der Stahmelner und Lützschenaer Sportklub zum SV Sternburg Lützschena/Stahmeln im Zuge der Zusammenlegung der Orte.

Mathias Bayer

80 Jahre Sportanlage Stahmeln


Am 15. Dezember 1926 wurde in Stahmeln der Sportplatz und eine Rodelbahn eingeweiht. Erbaut wurde die Anlage von sogenannten Notstandsarbeitern – eine Beschäftigungsform für arbeitslose ehemalige Soldaten.
Dieses Jubiläum nahm der jetzt in Stahmeln ansässige Rugby Club Leipzig zum Anlass, ein großes Fest mit allen Mitgliedern, Freunden und Sponsoren zu feiern. Schon 14.00 Uhr begann das Kinderprogramm, auf Grund des schlechten Wetters in der Turnhalle. In der Bastelstraße herrschte genauso ein Andrang wie beim Schminken. Geschminkt wurde von Profis des Ateliers Fischer. Auf der Hüpfburg konnte getobt werden und mit den reichlich, vom Sportmobil der Stadt Leipzig, zur Verfügung gestellten Sport- und Spielgeräten konnten sich die Kids beschäftigen. Bei einer anschließenden Tombola gab es reichlich Preise. Jeder konnte dabei einen Gewinn mit nach Hause nehmen. Die Kinder waren so vertieft in ihr Spiel, dass die Helfer des RCL große Mühe hatten, die Halle gegen 18.00 Uhr wieder zu leeren. Dann begann der Aufbau für die Abendveranstaltung.
Für die gestressten Eltern hatte die Physiotherapie Ebert zwei Kabinen für entspannende Massagen durch Therapeuten eingerichtet.
Um 15.00 Uhr begann das Bundesligaspiel der Frauen. Leider begann es mit Anpfiff in Strömen zu gießen. In der Pause demonstrierte die Freiwillige Feuerwehr Stahmeln wie gefährlich es sein kann, mit dem Feuer zu spielen und Haushaltsgegenstände falsch zu nutzen.
Am Abend wurde dann in der Turnhalle gefeiert. Viele Sponsoren, Freunde des RCL, natürlich die Mitglieder und viele Anwohner aus Stahmeln ließen es richtig krachen. Für das leibliche Wohl sorgte der Förderverein des RCL. Zu Beginn der Feier übermittelte die Ortsvorsteherin von Lützschena-Stameln, Frau Ziegler, die besten Grüße des Ortschaftsrates. Der Ortschaftsrat hat das Jubiläum auch finanziell unterstützt.
Bis weit in die Nacht wurde dann gefeiert und getanzt bei bester Unterhaltung durch die Band Joe’s Company.
Möglich wurde dieser gelungen Tag nur durch die unzähligen freiwilligen Helfer vom Förderverein und RCL.
Vielen Dank an Alle.


Quelle: Heimatverein 2006

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