Kirchliche Feiertage – Gedenktage, Aberglaube, Bauernregeln von August bis Anfang September

6. August, Verklärung des Herrn, nach dem alten Kalender ist es der 19.August, kirchliches Fest, bei dem an die Verklärungsszene auf dem Berg Tabor erinnert wird. Jesus nahm Petrus, Jacobus und Johannes auf den Berg, dort vernahmen sie die Stimme des Herrn aus einer Wolkenwand, Licht schien auf dem Berg, dort erlebten sie das wahre Wesen von Jesus, Jesus sei Sohn des Herrn. Der Tag erinnert an das Offenbarungsereignis (Transfiguration).
6. und 9. August 1945, US-amerikanische Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Hiroshima ist eine Hafenstadt im SW der japanischen Hauptinsel Honshu, hat jetzt mehr als 11 Millionen Einwohner. Die Bomben zerstörten 90% aller Gebäude und töteten 80.000 Menschen unmittelbar. Bis Ende 1945 starben weitere 60.000 Bewohner. Zehntausende erlagen in den nächsten Jahrzehnten den Spätfolgen des Atomangriffs. Nagasaki, japanische Hafenstadt, 439.000 Einwohner, Zentrum des Katholizismus, am 9.8.1945 stark zerstört. US-amerikanische Bombenangriffe auf die beiden japanischen Städte war der erste und bisher einzige Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg.
10. August: Laurentiustag, (auch Lorenz) der heilige Laurentius gilt als Schutzpatron für Köche , Bierbrauer und Bäcker, auch für Feuerwehrleute, also für alle, die mit Feuer umgehen. Geboren wurde Laurentius um 230 in Spanien, kam in jungen Jahren nach Rom, wo er zum Priester geweiht wurde, war Diakon und war innerhalb der katholischen Kirche zuständig für die Finanzen und die Sozialarbeit in Rom, setzte sich sehr für die Armen ein, starb als christlicher Märtyrer am 10.8.258 in Rom , wurde bei lebendigem Leibe verbrannt. Um den 10. August sind viele Sternschnuppen am Himmel zu sehen, sie gelten als die Tränen des Laurentius. Bauernregel:“ Laurenzi kommt in finstrer Nacht, ganz sicher mit Sternschnuppenpracht“.
13. August: Mauerbau, Sperranlagen entlang der 43,1 km langen Grenze zwischen Ost- und West-Berlin, die seit 13.8.1961 von der DDR errichtet wurde, um den Bewohnern der DDR und Ostberlins die Flucht in den Westbereich Deutschlands unmöglich zu machen. Der Abriss der innerstädtischen Mauer war am 30.11.1990 beendet. Reste bleiben als historische Denkmäler erhalten.
14. August: Maximilian Kolbe. Eigentlich Rajmunok, geb. 1894, Sohn eines Arbeiters, polnischer Franziskaner-Mönch in Lemberg, jetzt Lwiw, Ukraine, ging als KZ-Häftling in Ausschwitz 1941 freiwillig in den Tod, um einem Mithäftling das Leben zu retten. Seligsprechung 1971, Heiligsprechung 1982.

15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel, katholischer Feiertag, die Mutter von Jesus war ausersehen, in den Himmel aufgenommen zu werden. In Sachsen kein Feiertag. Bauernregel: “Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, hält sich das Wetter gerne“.
22. August: Symphorianstag, Symphorian, geb. um 165 in Autun (Frankreich), gestorben 180 in Autun, Märtyrer, hat mit 15 Jahren in Frankreich den römischen Götterkult verspottet, wurde deshalb hingerichtet. Am Moselufer wurde 660 ein Symphorian-Kloster gegründet. Bauernregel: „ Als heilig gilt Symphorian, den Römer als Schänder sah`n“. Und am 25. Mai St. Urban Bauernregel: „Urban den Sommer send´t, Symphorian behält das End“.
24. August: Bartholomäus-Tag, der Heilige Bartholomäus wurde im 1. Jahrh. in Kanaan in Galiläa geboren, war einer der 12 Apostel von Jesu. Nach der Auferstehung von Jesu war er als Missionar in Asien tätig. Er verkündete den dort lebenden Heiden das Evangelium und heilte Kranke. Auch die Tochter des Königs der Armener heilte er von einer schweren Nervenerkrankung. Die Königsfamilie wollte daraufhin zum Christentum übertreten. Die heidnischen Priester wollten das nicht zulassen. Der christliche Glaubensbote sollte ermordet werden. Nach persischem Brauch wurde ihm noch lebendig die Haut abgezogen, danach starb er wie Jesus am Kreuz. Bartholomäus ist der Patron von Bauern, der Hirten, der Schneider und der Schuhmacher. Er ist der Helfer bei Haut- und Nervenerkrankungen. Bartholomäus ist der Patron von Frankfurt/Main, seine Schädelplatte wird im Frankfurter Dom aufbewahrt. Bauernregel: “Bleiben die Störche nach Bartholomä, so kommt der Winter, der tut nicht weh“.
25. August (und auch 24.7.): Christoph, Christophorus, griech.=Christusträger, geb. um 250 n. Chr., legendärer Heiliger, lebte im Heiligen Land in Kanaan, soll sehr groß und kräftig gewesen sein, lebte als heidnischer Riese als Einsiedler, suchte einen Herrn, dem er dienen konnte, er selbst konnte nicht lesen, wollte dem mächtigsten Mann dienen, zunächst einem König, dann dem Teufel, dann aber Jesus. Er trug der Legende nach das Jesuskind auf der Schulter durch einen Fluss, der Stock, den er benutzte, fing danach an zu blühen. Christoph gehört zu den 14 Nothelfern. Christoph gilt als Schutzpatron der Reisenden, der Autofahrer, der Schiffer, Patron gegen den bösen plötzlichen Tod.
30. August: Felix, Felicitas =römische Göttin, Personifikation des Glücks, lat. felicis= vom Glück begünstigt. Felix, römischer Christ, Priester, enthauptet als Märtyrer um 287 unter Kaiser Diocletian in Rom. Bauernregeln: “Felix zeigt an, was wir in 40 Tagen für Wetter hab´n“ und „Wenn Felix nicht glückhaft, Michael (29.9.) keinen Tischwein schafft“ und“ Regen zu Felix verdirbt die Nüsse“.
Bauernregeln: „Der Tau tut dem August so not, wie jedermann das täglich Brot“. Und „Der August muss Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben“.

September
September leitet sich vom lateinischen „septem“ für sieben ab, nach dem altrömischen Kalender ist es der siebte Monat im Jahr. Der Volksmund hat den September auch Scheiding benannt, weil der Sommer mit der Tag- und Nachtgleiche am 22. September Abschied nimmt. Außerdem vergleicht man diesen Monat gern mit dem Frühling, da sich die Natur wie im Frühling stark verändert. Septembertage können so schön wie Maitage sein. Aber wenn die Herbstzeitlosen (sehen aus wie Krokusse) blühen und die Beeren vom Schwarzen Holunder reif sind, dann endet der Sommer.
1. September, Gedenktag, Antikriegstag, böse Erinnerung an den Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen, Beginn des 2. Weltkrieges
5. September: Namenstag Teresa, Gedenken an Mutter Teresa, katholische Ordensschwester albanischer Abstammung, geb. am 25.8.1910 in Skopje, Mazedonien, Albanien, mit 17 Jahren in den Orden „Schwestern von Loretto“ eingetreten, gründete später den Orden (ihr Lebenswerk) „Missionarinnen der Nächstenliebe“, setzte sich für Arme und Kranke in den Slums von Kalkutta (Indien) ein, sprach fließend Bengali, nach der Unabhängigkeit Indiens (von England)1947 nahm sie die indische Staatsbürgerschaft an, sie war stets geplagt von Glaubenszweifeln. Der Spruch von Mutter Teresa „Lass nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist“.1979 Friedensnobelpreis. Tod am 5.9.1997 in Kalkutta. Am 19.10.2003 Seligsprechung in Rom. aneu