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WILHELM VON STERNBURG LIEST IM LÜTZSCHENAER SCHLOSS

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen "725 Jahre Lützschena" liest der bekannte Publizist und Autor am 6. Juni 2003, um 19 Uhr, aus seinem neuesten Buch "Als Metternich die Zeit anhalten wollte. Unser langer Weg in die Moderne".

In Sternburgs schriftstellerischem Wirken nahmen bisher seine Biographien über Konrad Adenauer, Lion Feuchtwanger, Carl von Ossietzky, Arnold Zweig und Erich Maria Remarque einen herausragenden Platz ein. Im Frühjahr 1999 stellte er das Buch über Remarque ( "Als wäre alles das letzte Mal" ) ebenfalls im Schloß Lützschena vor. Mit den seitdem erschienenen Werken "Deutsche Republiken. Scheitern und Triumph der Demokratie" (1999) und "Als Metternich die Zeit anhalten wollte" (2003) hat er sich dem literarisch anspruchsvollen historischen Essay zugewandt.

Den Besucher der bevorstehenden Lesestunde erwartet eine Zeitreise durch die zwischen dem Wiener Kongreß (1815) und den Tagen der Revolution und der Gründung des ersten gesamtdeutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche (1848) liegenden Epoche. In jenen Jahrzehnten veränderten tiefgreifende Ereignisse das politische und gesellschaftliche Leben in den damaligen deutschen Staaten wie auch in anderen Teilen Europas. Die Entstehung und die nicht immer folgerichtig verlaufende Entwicklung sowie die unterschiedlichen Auswirkungen dieser Prozesse sind in den einzelnen Kapiteln des Buches ausführlich dargelegt. Durch die Einbeziehung bedeutender Leistungen der zeitgenössischen Philosophie, Literatur, Kunst, Naturwissenschaft und Technik zeichnet Sternburg ein komplexes Bild der Zeit zwischen dem Ende Napoleons und dem Aufstieg Bismarcks.

Der Buchtitel verweist auf eine Hauptfigur der politischen Bühne in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts , den Fürsten Klemens von Metternich (1773 - 1859). Aus rheinischem Adel stammend, gelang ihm der Aufstieg zum Österreichischen Staatskanzler. Vergeblich versuchte er, durch eine restaurative Diplomatie das Streben nach Freiheit und Demokratie aufzuhalten. Die Erhebung in Wien am 13. März 1848 zwang ihn zur Abdankung.

Der in Sternburgs neuestem Werk wieder lebendig werdende Abschnitt deutscher Geschichte war mehr als Schlagworte wie bürgerliche Revolution, Restauration, Biedermeier vermuten lassen. Es war der Aufbruch in die politische Moderne Europas.

Wer mehr darüber erfahren will, sollte sich die Buchlesung im Schloß nicht entgehen lassen.

W. Müller

Literaturhinweis:
Wilhelm von Sternburg; Als Metternich die Zeit anhalten wollte.
Unser langer Weg in die Moderne.
München: C. Bertelsmann-Verlag




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